Reue-Tagebuch

"Ein Mann, der von seiner Klugheit zu sehr eingenommen ist,
kann nicht auf diese Weise reflektieren.

Ein Reue Tagebuch

In jungen Jahren führte ich ein Reue-Tagebuch um meine täglichen Schnitzer zu notieren.
Es verging nicht ein Tag, an dem ich nicht 20-30 Fehler aufschrieb.
Angesichts dieser unabwendbaren Patzer-Parade gab ich schließlich das Tagabuch auf.

Selbst jetzt, wenn ich im Bett darüber nachsinne, was ich am Tag getan habe,
sind da zumindest ein paar Fehler, die mir in Wort oder Tat unterliefen.

Was für ein unvollkommender Mensch ich bin…

Ein Mann, der von seiner Klugheit zu sehr eingenommen ist,
kann nicht auf diese Weise reflektieren.

Bei Hofe galt es viele zeremonielle Abläufe und Ränge zu beachten.
Besonders als junger Krieger kann man sich hier schnell als Grünschnabel darstellen,
wenn man nicht alles 100% korrekt einhält und beachtet.

“Wenn es einmal scheifgeht, gerät plötzlich alles außer Kontrolle”
Wir alle kennen dieses Gefühl, diese Tage und diese Begebenheiten.

Klar hilft es zu analysieren, was die Ursachen dafür waren.
Doch oftmals sind die ausschlaggebenden Dinge außerhalb unserer Reichweite.
Wir werden quasi zum Spielball des Schicksals, zum Protagonisten einer Slapstick Revue.

Was hilft also im Nachhinein mehr? Die Negativität zu verinnerlichen?
Das Gefühl des Fremdschams auf sich selbst zu kultivieren?

Oder die Dinge ziehen zu lassen, andere Rituale zu pflegen,
um zukünftig besser zu werden?

Ein Reue Tagebuch implementiert das Niederschreiben von negativen Erlebnissen.
Das ist im heutigen Digitalzeitalter auf viel mehr Weisen möglich als mit einem “Tagebuch”.

Wenn etwas schief ging, belästigen Sie also nicht zu viele Leute zu penetrant mit Entschuldigungen.
Sie unterstreichen damit nur ein negatives Bild von sich selbst und manifestieren dieses.

Nehmen Sie sich vielmehr ernsthaft vor, es das nächste Mal besser zu machen.
Begeistern Sie das nächste Mal, wo Sie zuvor enttäsuchsten.
Dann haben Sie die Erwartung in sich selbst übertroffen.

Pessimussmus adé!
Keiner braucht dauerhafte Schwarzseher, Neinsager und Selbstzweifler im Team.

Scheitern Sie lieber bewusst! Das formt den Charakter!
In anderen Kulturen, wie den USA, ist es völlig normal,
dass ein erfolgreicher Geschäftsmann zuvor mindestens einmal dick gescheitert ist.

Es sind diese Erfahrungen, die uns reif, ruhig und weise machen.
Nehmen Sie sie an, was das Leben Ihnen gibt – und versinken Sie nicht in Negativität.
Das hilft keinem.

Ich selbst habe in jungen Jahren genau das getan, ein Reue-Tagebuch geführt.
Meine eigene Fehler in einem kleinen Büchlein dokumentiert…
Wie ich Mädels vergraulte, Verwandte enttäsuchte und kleine Missgeschicke hatte…

Es war die Hölle! Alleine der Vorgang des Reflektierens der eigenen Schande…
Das Niederschreiben und die damit scheinbare “Unendlich Machung”

Dann entdeckte ich das “Hagakure” und folgte den Denkmustern,
begann meine Wahrnehmung auf dessen moralische Grundpfeiler anzupassen…
Das Reue-Tagebuch war da schon lange entsorgt.

"Don´t be afraid to fail &
don´t listen to the naysayers!"

Arnold Schwarzenegger